Vier-Augen-Prinzip zur Qualitätssicherung

Dass vier Augen mehr sehen als zwei, ist unbestritten.

Dass Auge Nr. 3. und 4 aber auch bezahlt werden muss, ebenso wenig – sorry!

Und dass die Übersetzung eines einzelnen Übersetzers eine herausragende Qualität haben kann, würde ich auch nicht abstreiten.

Im Sinne einer vernünftigen Balance zwischen Effizienz und Qualität, bzw. eines sinnvollen Einsatzes Ihres Budgets können Sie sich aus meiner Sicht in manchen Fällen die Kosten für einen Korrektor sparen, sofern Sie einen hoch qualifizierten, verantwortungsbewussten Übersetzungsdienstleister beauftragen:

Korrektorat in folgenden Fällen häufig nicht notwendig:

  • Es geht um firmeninterne, nicht prestigeträchtige Übersetzungen, bei denen der reine Informationsgehalt im Vordergrund steht.
  • Es ist von vornherein ein firmeninterner Review der Übersetzung geplant (womöglich durch mehrere Personen). Gelegentlich dienen Übersetzungen den Kunden sogar nur als Basis und werden anschließend einer umfassenden Anpassung an Gegebenheiten im Zielland unterzogen.

In folgenden Fällen wird eine Überprüfung nach dem Vier-Augen-Prinzip empfohlen:

  • Es handelt sich um eine druckreif bestellte Übersetzung.
  • Es handelt sich um eine sensible Übersetzung, bei der die kleinste Unebenheit mit einem hohen Maß an Verlust von Prestige oder Sicherheit verbunden ist
  • Der Kunde hat keine Möglichkeit, die Übersetzung zu prüfen, bevor Sie extern verwendet wird.

Standardmäßig werden meine Übersetzungen nicht nach dem Vier-Augen-Prinzip erstellt. Sie können eine solche Übersetzung aber explizit bestellen. Außerdem weise ich bei Anfragen, bei denen dieses Prinzip aufgrund der mir vorliegenden Informationen über den Übersetzungszweck/die weitere Verwendung angebracht scheint, darauf hin.

Bedenken Sie auch, dass Qualität zum Teil durch Sie als Kunde selbst bestimmt wird. Während text- und zielgruppengerechtes Schreiben, Standardterminologie, Rechtschreibung, Vollständigkeit noch objektive Kriterien sind, scheiden sich bei manchen Stilfragen und individueller Terminologie oft die Geister. Wenn ein Kunde dringend notwendige Vorgaben nicht liefert, bringt oft auch der zweite Übersetzer keine Qualitätsverbesserung.